und immer noch dunkel..
auch wenn es in berlin schon hell wird und die autos zur arbeit brummen.. schläft observatory noch in dunkler nacht
ich hab gepackt und geplant und heute einen ein bisschen verrückten tag gehabt..
aufm campus ruft jemand meinen namen und endlich finde ich ihn und blinzel ihm entgegen an diesem super schönen sonnigen morgen.. john, der mir sohn und tochter ! vorstellt..

bei bleibenden sonnenschein schlappe ich mal wieder in flipflops an der waterfront rum.. so kann der winter bleiben..
im bodyshop konnte ich diesmal den attraktionen widerstehen, dafür hab ich jetzt neue schuhe..

ein engel in gestalt eines büroarbeiters hat unseren die kostenlose tiefgarage vollstinkenden baterieleeren golf wieder flott gemacht mit hilfe seines willfähigen assistenten wobei ich wieder ein neues autowort gelernt habe alternator.. die gute alte lichtmachine.. (die hiess doch schon auf französisch so anders..)

vorm lolas konnte ich einen mit nem alten auto rumprotzenden typen
beobachten unterbrochen von leckerem curry und vom ablehnen sämtlicher socken, parfums, sonnenbrillen und drahtpuppen-schnäppchen..

und
duncan hat ulli zwar aufn mond gewünscht aber sie ist dann trotzdem noch zu mir mit gekommen um praktische schritte richtung weltrettung einzuleiten.. (siehe gestrigen eintrag)
und den schokoladenpudding vorm abendbrot zu vertilgen..

good night and good day

ist ein beliebtes fotomotiv, sue johnson hat ihre fotos von diesem großen township von cape town im internet veröffentlicht und stellt sie zum verkauf für einen guten zweck,
aber sie rennt für die fotos nicht einfach so durch die straßen, sie kennt einige menschen dort und besonders eine frau (Momtolo) führt sie durch die unendlichen straßen und wege von khayelitsha und zeigt ihr die besten plätze für fotomotive und macht sie mit menschen bekannt,
die fotos sind meiner meinung nach recht gut und ziemlich persönlich..

na und? der erste sieg für Afrika.... ja und niederlage für Osteuropa?? oder was?
aber nicht nur die deutsche berichterstattung scheint zu verallgemeinern.. auch hier in südafrika war Ghana als `mitkontinentler´ klarer favorit und gleich representant für ganz Afrika (obwohl sie südafrika rausgekickt haben..) aber hier geht es wohl mehr darum zu verhindern, dass die fifa die anzahl der afrikanischen teilnehmerstaaten reduziert, was ja doch doof wär für die wm 2010 aufm afrikanischem kontinent..)
all die die Ghana so toll in afrika verorten sollen mir doch mal mindestens zwei nachbarstaaten nennen.. aber nicht schummeln
ich zähle 4 afrikanische und 14 europäische staaten unter den teilnehmern, sicher hängt das mit den fifa regeln und der qualifikation zusammen, aber trotzdem.. schließlich heißt es doch weltmeisterschaft ?? und afrika ist dreimal so groß wie europa.. aber wie heißt es so schön..Außenseiter Spitzenreiter...und doch eben (nur) exot..
letztlich ist die ganze veranstaltung wiedermal ein beispiel für vorurteile und nationalgedünkel.. in welche richtung auch immer.. allein die tatsache, dass viele spieler eigentlich bei ganz anderen vereinen im ausland spielen zeigt doch, dass die aufteilung in staaten überholt ist.. ist nur eine von vielen möglichkeiten ein team zu definieren.. oder?

ist ein public holiday am 16. juni in south africa. früher hieß der tag mal soweto day, er erinnert an den aufstand von tausenden schulkindern im johannesburger township soweto,
an besagtem 16. juni im jahre 1976 wurden in einer regelrechten hetzjagd 700 protestierende schulkinder von der südafrikanischen polizei getötet und ca. 4000 verletzt,
die proteste richteten sich damals vor allem gegen den Bantu Education Act, welcher ein Department of Native Affairs schuf, dass sich um die erziehung der schwarzen bevölkerung kümmern sollte, der zuständige Minister Dr Hendrik Verwoerd äußerte dazu auch gleich "Natives [blacks] must be taught from an early age that equality with Europeans [whites] is not for them."
das apartheid regime hielt eine schulausbildung der schwarzen bevölkerung nur insoweit erforderlich um sie auf die arbeit in den homelands oder als arbeiter für weiße auszubilden, dementsprechend schlecht waren die zustände an den schulen, hinzu kamen der lehrermangel mangelnde weiterführende bildungsmöglichkeiten und dann wurde auch noch beschlossen afrikaans als auferzwungene schulsprache einzuführen...
einen guten film dazu zeigte das fernsehen heute abend "cry freedom" (schrei nach freiheit auf deutsch) mit kevin kline und denzel washington über Steve Biko den begründer der Black-Consciousness bewegung und seinen freund und mitstreiter Donald Woods

aber wie nah sind vergangenheit und gegenwart manchmal aneinander..
heute abend war ich mit duncan auf einem tanzfestival "danscape" wo wir mehrere junge tanzcompanies sahen, die alle ganz wundervoll waren, junge tänzerInnen in einer fanszinierende mischung aus traditionellem afrikanischem, klassischen und modernem tanz, so zB
eine gruppe aus indischen und südafrikanischen tänzerInnen welche einen wahnsinnsmix aus ihren kulturen zauberten.. viele kleine ideen haben mich begeistert, am ende des einen stücks in welchem ein mann mit einem koffer durch die tanzenden menschen lief, fällt ihm plötzlich aus dem koffer einer der tänzer hinein in den orchestergraben..

gabs heut bei uns.. dafür sind amye und ich extra noch zum foodstore von woolworth gefahren, wo die schönen und reichen ihr essen kaufen.. aber die chillisorte die wir suchten hatten sie dennoch nicht.. leider konnten nicht alle kommen, die wir eingeladen hatten, lizette schrieb mir auf die letzte minute sie könne nicht, sie hätte ein issue.. mmh was das wohl war.. eine unbekannte bekannte von amye kam vorbei die amye unbedingt mal einladen musste (deren eltern sind befreundet oder sowas in der richtung) sie macht hier ihren phd in anthropology ist aber eigentlich filmemacherin (documentary), sie kommt wie amye aus texas und irgendwann kommt man ja im gespräch dann doch auf das thema.. ne menge us-amerikanerInnen die ich hier treffe berichten mir, dass sie es echt schwer haben in der welt, weil niemand sie mag und wenn man dann noch aus texas kommt, kann man gleich bei der persönlichen vorstellung anfügen " ich bin nicht so.." und auf dezimierung der vorurteile umschalten.. grässlich was da auch für stereotypen in europäischen köpfen hausen und wie sich der antiamerikanismus hochschaukelt..gerade auch bei leuten die die usa nur aus dem fernsehen kennen, kurzsichtig alles böse westliche den us-amerikanern anhängen und denken sie hätten die linke wahrheit gefunden ...
wir haben im gespräch aber mehr über die unterschiedlichen wahlsysteme gesprochen..
irgendwann kamen wir dann aufs thema "maid", worüber amye und ich schon am morgen sprachen und erhebliche unterschiede entdeckten, in den usa ist es anscheinend ziemlich normal eine putzfrau oder nanny zu beschäftigen, allermeistens illegale einwanderer, in deutschland ist das meines erachtens doch wohl eher totaler luxus und hat für viele einen fahlen beigeschmack.. seinen dreck macht man doch eher selber weg.. oder liegt es daran dass diese art von job einfach nicht anerkannt ist? hausfrauenarbeit?
hier kommt lange nicht so viel putzmittel werbung im tv wie in deutschland.. und wenn dann freut sich eine schwarze frau übers waschmittel oder das badputzmittel, ob das daran liegt, dass in südafrika in jedem (nicht township-)haushalt doch zumindest alle zwei wochen (meistens öfter) eine so genannte "cleaning lady" putzt .. ?
derartige jobs sind hier auf jeden fall viel sichtbarer als in europa.. nach neustem recht gibt es jetzt auch mindestlöhne für domestic worker und ähnlich angestellte leute

wie kam ich da jetzt nochmal drauf?
die enchiladas waren jedenfalls super und der abend war echt schön..