28
Oktober
es wird zeit
na schon an der uhr gedreht? meinen individuellen schlafrhythmus stört das wenig bzw. bringt ihn nur noch mehr durcheinander. angeblich bringt es auch gar nicht so viel stromeinsparung wie erhofft. ein phänomen das es immer wieder klappt, auch bei bus und bahn und nachtdiensten, zeit ist relativ und der soziale jetlag stellt sich eh schon ständig ein, nach dem flug von singapur nach frankfurt, nach dem früh und dann wieder später aufstehen und liegen bleiben. was hier auffällt? die uhr rechts tickt weiter zu cape town zeit- wo man bekannterweise keine zeit umstellt-
viel näher ist man dort dem äquator und wahrscheinlich auch der relativität der zeit

 
 
05
Oktober
neulich bei crobag bahnhof friedrichstrasse
die ältere dame bestellte ein schokocroissant und einen kaffee und fragte den jungen mann hinterm tresen, ob man denn noch immer bei ihnen in der kleinen ecke hinter der glastür bei den stehtischen rauchen könne, daraufhin er: nein zum glück nicht mehr, daraufhin sie :ach schade, daraufhin er: wie? sind sie etwa raucherin?
als sie das (offensichtlich) bejahte, meinte er doch glatt: ach was, in ihrem alter? (da war er bei mir schon unten durch, wenn ich ihn hätte schädigen können, hätt ich von meinen kaffeekaufplänen abgesehen) als sie dann noch sehr nett meinte: ach das war immer so nett bei ihnen, strotzte er in militanter nichtrauchermarnier noch was von: sie dürfen jetzt aber nirgends mehr rauchen, ist überall verboten . brabra.., als ich dran war meinte ich nur: na hab ich ein glück, dass das kaffeetrinken noch nicht verboten ist..
und er darauf: na kaffeetrinken ist ja auch nicht ungesund..

?????

 
 
31
August
bericht

einen bericht muss ich schreiben. über unseren "besuch" vom ehenaligen konzentrations- und vernichtungslager auschwitz -birkenau. so richtig weiss ich nicht wie anfangen. ist doch eigentlich nur so eine knappe seite. kurz abreissen.
auschwitz ist ausschwitz was soll man denn da in einen kurzen bericht reinschreiben? es ist ja nicht so, dass es nichts zu schreiben gäbe und gerade in bezug auf das thema juristen und der nationalsozialismus wäre einiges zu sagen.. aber wird wohl nicht erwartet..
starre aufs foto und denke nach..

heute abend im fernsehen eine doku "war großvater ein nazi?" zerriss dann morgen an dieser stelle..


 
 
27
August
Krakau
- oder eben Krakow - war mal wieder eine reise wert, nur nächstes mal dann besser doch nicht den nachtzug mit zweimal umsteigen..

 
 
17
Juli
kurioses wiedersehen
heute (nein schon gestern) wegen einer vormundschaftssache auf einer geschlossenen station der psychatrie und wer kommt mir da auf dem flur entgegegen? lächelt mich an, scheint mich wiederzuerkennen? .. der typ aus der ubahn, der auf dem boden lag wegen dem die notbremse gezogen wurde..

sachen gibts..

 
 
15
Juli
mittesex

donnerstagabend rosentaler oder irgendwo da. der typ steht seinem freund gegenüber an der ubahn tür, leger, cool, erzählt verärgert, enttäuscht irgendwas von seinem projekt, bei dem die mitarbeiter dann irgendwann irgendwas auch selber aufgezogen haben.. mitteschick-hose und hemd.. dann verwirft er das thema mit einer handbewegung.. lassen wir das.. und fängt an zu tänzeln und zu singen und ich versteh erst nix aber er hats ja desöfteren wiederholt.. "heutewirdgeficktheutewirdgefickt"
sowas nennt man dann wohl öffentlichen nahverkehr...


 
 
12
Juli
notbremse

auf dem heimweg.. u-bahn voll mit seltsamen und interessanten leuten.. coole kreuzberger und schicke mitte-menschen sind längst ausgestiegen.. zinnowitzer wankt und röchelt sich ein typ im t-shirt an meinem sitz vorbei und stellt sich erst noch an die bahntür rutscht dann aber sehr schnell doch auf den boden, ich kann ihn nicht sehen, ich frag mich wie es ihm geht.. ich vermute er ist auf drogen oder entzug.. erst macht er noch geräusche dann kommt kein laut von ihm.. manche menschen steigen an ihm vorbei aus. schauen ihn an.. ein typ schüttelt den kopf.. soll ich was machen? soll ich ihn ansprechen? ich will schon aufstehen, um ihn zu fragen ob ich einen krankenwagen rufen soll, zweifel dass er das will oder auch bezahlen kann, vielleicht will er sich einfach nachhause schleppen.. ihm muss kalt sein.. eine ganze weile liegt er da.. wir fahren.. keiner rührt sich.. langsam werden die menschen aber aufmerksam.. fragen sich sichtlich was zu tun sei.. da kommt eine frau vom anderen ende der ubahn und fragt ihn.. ich fühl mich scheiße weil ich so lange gewartet habe, statt einfach zu handeln.. die frau will beim aussteigen dem u-bahnfahrer bescheid sagen, der kopfschüttler zieht an der notbremse, für den fall dass sie es nicht rechtzeitig nach vorn zum fahrerhäuschen schafft, die notbremse funktioniert nicht.. wir sitzen alle in einem wagon.. er liegt auf dem boden.. beim nächsten halt versucht der typ eine andere notbremse und hat erfolg.. wir sind erleichtert.. da kommt ein anderer typ von sonstwo her.. vielleicht gerade eingestiegen.. spricht den am bodenliegenden laut und deutlich an.. ey was ist mir dir, kriegst du luft? was hast du? brauchst du was? und dann.. dreht er sich zu uns und fragt "was ist mit ihm? sieht ihn keiner? "
dann dreht er sich wieder ihm zu.. sein kumpel hat schon vorne bescheid gesagt.. die ubahn steht.. keiner sagt was... der typ redet auf den anderen ein.. will ihn durchsuchen, das läßt dieser aber nicht zu.. wehrt ihn ab.. will keinen krankenwagen.. irgendwann kommt der fahrer, löst die notbremse, fragt den mann nach nem krankenwagen.. der sagt er will einfach nur nachhause.. der fahrer geht wieder nach vorne und die fahrt geht weiter, der "helfer" schiebt den mann vom boden auf den sitz, dort hängt er wie ein nasser sack, an das glas gelehnt..
der helfer und sein kumpel sitzen ihm gegenüber, irgendwann schlägt der helfer ihm mehrmals ins gesicht und ruft "stirbnichtstirbnichtstirbnicht" dann steigen die zwei aus..
an der nächsten haltestelle steigt eine frau ein.. sieht den mann und steigt aus.. da läutet das signal zum einsteigen sie rennt zum nächsten wagon..
da wo ich dann aussteige tut er das auch.. ich beobachte ihn.. ob er klar kommt, er läuft langsam aber kommt voran.. es ist kalt draußen und es regnet.. er bibbert und jammert aber er bahnt sich seinen weg.. vorsichtig dass er niemanden anstößt.. als sich unserer wege trennen wünsch ich ihm im stillen einen guten heimweg.. im stillen...


 
 
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